«Wir übernehmen die Verantwortung für unsere Tiere.»

Der Demeter-Hof Tiefmoos liegt im bernischen Tägertschi und ist die Arbeitsstätte und das Zuhause von Claudia Schneider und Bendicht Glauser. Die Beiden sind mitverantwortlich dafür, dass das Projekt und die Mich von «Milchgenuss mit Respekt» heute existieren. Was ihnen im Umgang mit ihren Milchkühen wichtig ist und welchen Herausforderungen sie sich durch «Milchgenuss mit Respekt» stellen mussten, erfährst du in diesem Kurzporträt.

Der Hof von Claudia und Bendicht ist 15.6 Hektaren gross und beheimatet 28 Simmentaler Kühe. Simmentaler sind eine Zweinutzungsrasse (siehe Infobox) und können sowohl in der Milch- als auch in der Fleischproduktion genutzt werden. Im Arbeitsalltag und im Umgang mit ihren Kühen ist den beiden der Respekt vor den Tieren sehr wichtig: «Wir haben Milch und Fleisch von ihnen, also ist es unsere Verantwortung, sie respektvoll zu behandeln und ihnen das bestmögliche Leben zu ermöglichen. Wir haben sie sehr gerne und unser Umgang basiert auf Vertrauen, das wir ihnen von der Geburt an versuchen zu geben. Unsere Kälber und Kühe sollen nie Angst haben!»

Claudia Schneider und Bendicht Glauser Porträt

Der eigene Antrieb
Damit sie ihren Kühen wie auch den Kälbern kein Antibiotika verabreichen müssen und die Tiere im Demeter-Kreislauf behalten werden können, müssen diese ein intaktes Immunsystem aufbauen können. Für Claudia und Bendicht einer der Hauptgründe, warum sie das Projekt mitinitiiert haben: «Wir benötigen schon seit viel Jahren bei den Kühen keine Antibiotika mehr und nur wenn wir die Kälber auf dem Hof behalten, können wir das auch für die sie besser gewährleisten. Verkaufen wir die Kälber nämlich ein paar Wochen nach der Geburt, würden sie auf dem Kälbermastbetrieb mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Antibiotika erhalten. Sie sollen so artgerecht wie möglich aufwachsen, Kontakt zu ihrer Mutter haben und ihre Milch auf natürlichem Weg am Euter aufnehmen können. Je näher an der Natur, desto besser funktioniert es.» Diese Verantwortung gegenüber den Tieren übernehmen die beiden gerne. Auch ist für sie der hohe Einsatz eine Selbstverständlichkeit. Was sich Claudia und Bendicht hingegen von den Konsumentinnen und Konsumenten wünschen, ist, dass sie diese Leistung würdigen.

Infobox Zweinutzungskühe

Nicht immer einfach
Das engagierte und naturverbundene Bauernpaar hat bereits 2013 damit angefangen, alle Kälber aufzuziehen, erst am Kessel, aber schnell auch an der Kuh. «Die grösste Herausforderung in Bezug auf die Kälber war und ist es, für die sie nach der Aufzucht einen guten Platz auf einem Weidemast-Betrieb zu finden. Bei den Kühen, den Müttern und Ammen, ist es herausfordernd, dass wir uns zusammen mit den Tieren immer wieder weiterentwickeln und tierindividuelle Lösungen finden, damit es für alle passt.» So ist die Vielfältigkeit und die Sinnhaftigkeit in der Landwirtschaft auch das, was Claudia und Bendicht am meisten fasziniert. Die Freude an der Arbeit mit der Natur und dem Lebendigen treibt sie an, trotz Herausforderungen diesen Weg der Milchproduktion zu gehen.